Sonntag, 13. Dezember 2009

Weihnachtsmarkt in Aufruhr

Am gestrigen Samstag, gegen 17.15 Uhr, kam es auf dem Wilhelmshavener Weihnachtsmarkt zu einer spontanen Kundgebung gegen Abschiebung und Kettenduldung und für ein dauerhaftes Bleiberecht, in Deutschland lebender Ausländer.
Auslöser des Protest war der Sprung eines 23jährigen Angolaners, aus dem zweiten Stock seiner Behausung, der in seine Heimat abgeschoben werden sollte, sich dabei erheblich verletzte und nun im Krankenhaus "Sander Busch" liegt und dort weiter seiner Abschiebung harrt.
(- Anzumerken ist dabei, dass Angola immernoch zu über 30% vermint ist und selbst das Außwertige Amt Reisewarnungen für große Gebiete des Landes ausspricht; dort seit einigen Jahrzehnten ein linksgerichteter Diktator die Zügel der Macht in der Hand hält und ein unabhängiges Gerichtswesen so gut wie nicht bekannt ist. - So verschwinden in Angola auch heute noch, immer wieder Menschen, die abgeurteilt und unter Menschen unwürdigen Bedingungen, ohne Chance auf Berufung oder ein faires Verfahren, eingesperrt werden.)
Unabhängig davon, ist das geltende Asylrecht der EU, mit Klassifizierungen nach Erst-, Zweit- und Drittstaat, ganz besonders aber in Deutschland wo zusätzlich noch eine Residenzpflicht besteht, ein Menschen verachtendes System, welches die bei uns Schutz Suchenden von Anfang an katalogisiert, kriminalisiert und in Lager steckt.
Kurz möchten wir auch noch auf die Ertsstaatenregelung aufmerksam machen: Jahrelang hat man Asylsuchende immer wieder nach Griechland ausgewiesen, weil viele über dieses Land eingereist waren. - Dies hat immer Sommer dieses Jahres dazu geführt, dass das griechische System zusammenbrach, die Hilfesuchenden auf der Straße, ohne angemessene Unterbringung, medizinische Versorgung, geschweige denn ausreichend proviantiert waren und hat letztendlich zu Unruhen geführt.
Wir rufen daher alle, die sich für das Schicksal des jungen Mannes interessieren auf: Rufen Sie das Krankenhaus "Sander Busch" an! - Erkundigen Sie sich nach dem Gesundheitszustand des jungen Menschens!
Vielleicht reissen sie wenigstens die behandenden Ärzte aus ihrem Dornröschenschlaf und bewegen sie über ihre Unterlassungen nachzudenken...

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