Dienstag, 9. Februar 2010

Das RNK verkaufen?

Während einige Wohlhabende wieder einmal die Privatisierung des RNK anvisieren, sagen wir als Netzwerk dazu ganz klar: NEIN. - Es reicht!
Faktisch gesehen ist das RNK in seiner jetzigen Rechtsform ja schon privat, und die damit einher
gehenden Schritte wurden von der Bevölkerung und dem Personal mehr als kritisiert. - Gibt der Rat aber jetzt seine Beteiligung auf, gibt er das letzte Mittel zur Einflussnahme auf.
Seit 1984 das erste Krankenhaus in Deutschland privatisiert wurde und im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte, wurden in Deutschland mehr Krankenhäuser verkauft als irgendwo sonst in der Welt.
Im Zuge dieser neoliberlaen Politik, die zum Teil von der rot-grünen Bundesregierung noch weiter verschärft wurde, entstand ein Trend hin zu einer Art Wellness-Vorsorge für die Schönen und Reichen. - Es entstand eine Verlagerung (wie wir sie leider auch schon im RNK beobachten
können) weg von den schweren und teueren Fällen, hin zu „intergrierten“ Angeboten für
wohlhabende Schichten, die Wellness, Altersversorgung, Gesundheitsmanagment und
Urlaubsevents miteinander verknüpfen! - Dabei geht die Lohn- und auch Leistungsschere immer
weiter auseinander:
Viele Service-Tätigkeiten werden von den privaten Betreibern ausgelagert; es entsteht eine
deutliche Arbeits- und Leistungsverdichtung, wobei der Tariflohn keine Rolle mehr spielt. - Die
Verweildauer der Patienten wurde allein in den Jahren von 1991-2005 von 14 auf 8,6 Tage
reduziert(!). Behandelte ein Arzt 2005 im kommunalen Bereich 122 Patienten, so waren es bei
privaten Trägern im Schnitt 159 (ein Plus von über 30%). - Drastischer sieht es noch aus, wenn wir uns die Anzahl der zu versorgenden Betten (Bettenbelegtage) ansehen: Im kommunalen Bereich betreute ein Arzt demnach 1047 Betten, im privaten Sektor waren es schon 1421 !
Die privaten Ketten setzen ihre Prioritäten vor allem auf spezialisierte Klinken, dabei geht das
Prinzp der wohnungsnahen Versorgung immer mehr den Bach hinunter. - Sie nutzen ihre
Marktposition und können im Großhandel billiger einkaufen. - Außerdem setzen sie vor allem auf eines: die Senkung der Personalkosten!
Wenn wir also heute in der Debatte um die Lohnsteigerung im öffentlichen Dienst auf die Pfleger
und Pflegerinnen in den Krankenhäusern zeigen und sagen, diese hätten wirklich ein wenig mehr
Lohn verdient, dann können wir nicht im gleichen Atemzug eine Privatisierung des RNK fordern - (Denn dort wird ebenfalls schon (dank sei der GmbH) der Tariflohn unterlaufen). Nein, - dann
müssen wir eine Rückführung dieser Klinik unter kommunale Verwaltung verlangen.
Das ist es wofür das Netzwerk einsteht: den Beschäftigten ihr hart verdientes Brot zu verschaffen undden Bürger eine Einkommen unabhängige, regionale Versorgung zu garantieren.

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